Nadine Rebel
„An guten Tagen“ ist ein bekannter Song von Johannes Oerding. Ich mag ihn. Doch gibt es auch die anderen, die schlechten Tage. Die Tage an denen im Grunde nichts anders ist als gestern und alles dennoch anders aussieht. Grau, trostlos, antriebslos. Passend zum November.
An solchen Tagen muss man aufpassen, dass man sich nicht in Melancholie einwickelt. Sonst drohen die Stränge der Sorgen und düsteren Gedanken einem wie Mumienbinden die Bewegung gänzlich zu verbieten. Dann geht man wie Artax im Sumpf unter.
Doch ein wenig Abtauchen gehört dazu, wie der Nebel zum November.
An schlechten Tagen
An schlechten Tagen dunkelt alles vor sich hin
Und meine Uhr stiehlt mir die Zeit.
Der Schlaf war unruhig und bin platt,
was auch der Spiegel zu mir sagt.
An schlechten Tagen läuft einfach alles nur verkehrt,
und meine Zweifel drehen frei.
Der Wind ist kalt und bläst mir ständig ins Gesicht,
bin allen anderen nur im Weg.
An schlechten Tagen,
gibt es nur fern und nie,
so vieles, was einfach nicht gelingt.
Der Blick zurück macht's nur schlimmer.
An schlechten Tagen,
ist unser Lachen nur noch schrill
und alle Fragen schreien laut.
Das Jetzt ist dunkel und hält an.
An schlechten Tagen führen alle Straßen nur bergab,
man rutscht und findet keinen Halt.
Kein Austausch und kein Empfang,
gefangen, müde und so schwer.
An schlechten Tagen tut jeder Herzschlag weh,
vergeudete Zeit mit sinnloser Existenz.
Hundert Stunden an einem schlechten Tag.
An schlechten Tagen gibt es nur trostlose Unendlichkeit,
ich schau nach links und auch nach rechts,
vor mir die Dunkelheit und hinter mir nur Grau.
Doch weil ich weiß, dass auch Grau seine Bedeutung hat,
nehm‘ ich es hin und warte auf den Sonnenschein.
Das kann nur jetzt und nicht für immer sein.